Held werden

Rund 70.000 Mal pro Jahr erleiden Menschen in Deutschland einen Herzstillstand. Viele könnten gerettet werden – wenn ihnen sofort geholfen wird. Also nicht erst, wenn der Notarzt kommt. Die ersten Minuten entscheiden, ob und wie jemand einen Herzstillstand überlebt. Es liegt an Ihnen! Handeln Sie rasch und heldenhaft nach dem Prinzip Prüfen. Rufen. Drücken. Mit einer Herzdruckmassage halten Sie den Kreislauf aufrecht und verhindern so Folgeschäden oder schlimmeres. Wie das geht, zeigen wir Ihnen. In einer kurzen Trainingseinheit.

Ansprechpartnerin

Chefärztin

Annette Friese  Tel.: 0208 309-2169
Fax: 0208 309-3130
mehr »
Email »
Sekretariat »

Fakten

  • 50.000 Menschen erleiden pro Jahr außerhalb von Kliniken einen Herzstillstand.
  • 1 von 10 kann danach wieder ein normales Leben führen.
  • 3 Mal so viele könnten es sein, wenn sofort mit der Reanimation begonnen wird.
  • In Deutschland ließen sich dadurch 10.000 Menschenleben retten, davon allein in Mülheim 30.
  • Zum Vergleich: Auf deutschen Straßen starben 2017 knapp 3200 Menschen, in Mülheim 3.
  • 3 Minuten nach einem Herzstillstand nimmt die Wahrscheinlichkeit für bleibende Hirnschäden rapide zu - wenn nichts getan wird.
  • 5 Minuten nach einem Herzstillstand nimmt die Überlebenswahrscheinlichkeit rapide ab – wenn nichts getan wird.
  • 8 Minuten können vergehen, bis Feuerwehr und Notarzt eintreffen.
  • In Deutschland ist es immer noch die Ausnahme, dass Laien reanimieren.
    In den meisten europäischen Ländern ist das die Regel.
  • In Deutschland reanimieren rund 37 Prozent der Ersthelfer, in Schweden 60 Prozent, in den Niederlanden 70 Prozent.
  • Es ist statistisch wahrscheinlicher, einmal im Leben jemand anderen reanimieren zu müssen, als nie in eine solche Situation zu kommen.
  • 60 Prozent aller Herzstillstände außerhalb von Krankenhäusern ereignen sich zu Hause.
  • Mit hoher Wahrscheinlichkeit ist der zu Rettende ein naher Angehöriger.
  • Männern wird von Laien öfter geholfen als Frauen, jüngeren Menschen eher als älteren. Aber: Erst wenn Betroffene älter als 90 Jahre sind, lässt die Wirkung von Wiederbelebungsversuchen erkennbar nach.

Die Stichworte

  • Mediziner nennen es cardiopulmonale Reanimation, landläufig ist oft von Herzdruckmassage die Rede, was den Vorgang der Wiederbelebung bei Herzstillstand nur ungenau beschreibt. Mit einer Massage hat die Aufrechterhaltung des Blut-Kreislaufs wenig zu tun, im Gegenteil. Wenn 100 Mal in der Minute kräftig auf die Mitte des Brustkorbs gedrückt wird, können Rippen brechen. „Dieser Preis ist zu verschmerzen“, sagt Chefärztin Annette Friese. „wenn die Alternative der Tod oder eine schwere geistige Behinderung ist.“
       
  • Eine gute Herzkompression gilt heute als Schlüssel einer erfolgreichen Wiederbelebung. Die gleichzeitige Beatmung, wie man sie in vielen Erste-Hilfe-Kursen lernt, ist natürlich wünschenswert. Die Erfahrung aus anderen europäischen Ländern aber zeigt, dass dieser Handlungsansatz für jemanden, der es in einer Notsituation zum ersten Mal anwenden soll, so verwirrend komplex ist - dass eher keine Hilfe geleistet wird, was die schlechteste Lösung ist.
       
  • Deswegen gilt: Herzstillstand kann jeden treffen. Aber jeder kann im Falle eines Falles etwas tun. Falsch ist es nur, nichts zu tun.

 

 

 

Folgen Sie uns auf Facebook!

Film