Presse

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Pressemitteilung


12.01.17

In eigener Sache - Hygienestandards übererfüllt

Darstellung zum Bericht von Plusminus in der ARD am Mittwoch, 11.01.2017


Sehr geehrte Patienten, sehr geehrte Besucher,

vereinzelt sind wir heute auf einen Bericht des ARD-Magazins Plusminus von Mittwochabend angesprochen worden. Darin wird behauptet, deutsche Krankenhäuser erfüllten die Hygienevorgaben nicht. Stimmt das denn?, so lauteten die Fragen. Und: Wie ist das bei Ihnen?

Wir gehen davon aus, dass die Antworten viele interessieren könnten. Deswegen: Nein, das stimmt nicht. Erstens benutzt Plusminus veraltete und längst überholte Zahlen (von 2014). Zweitens zählt die Redaktion die Köpfe von Hygienefachkräften und unterzieht sie danach einem selbst aufgestellten Bewertungsschema, um dadurch zu der Aussage zu kommen, Krankenhäuser täten zu wenig. Tatsächlich tun Krankenhäuser wie auch das Evangelische Krankenhaus Mülheim viel mehr als das. Mehr noch: Wenn wir unsere Bemühungen auf spezielles Fachpersonal beschränken würden, wäre es um die Hygiene schlechter bestellt.

Warum? Weil erfolgreiche Keimprophylaxe eine Aufgabe aller ist; aller Beschäftigten, aller Mediziner und Pflegekräfte und auch aller Patienten und Angehörigen. Es braucht organisatorische Voraussetzungen wie ein Notfallmanagement, ein Screening von Risikopatienten und eine restriktive Regelung zum Antibiotikaeinsatz. Es braucht räumliche Voraussetzungen wie eine ausreichende Zahl von Isolierzimmern und eine flächendeckende Ausstattung mit Desinfektionsmittelspendern. Und es braucht die Bereitschaft von Angehörigen und Besuchern, ihre Hände auch wirklich zu desinfizieren.

Wenn all das ineinandergreift, sind so erfreuliche Ergebnisse wie in Mülheim möglich. Die Infektionsrate im Krankenhaus sinkt seit Jahren drastisch und zählt zu den niedrigsten in Deutschland, weit unter Bundes- und Landesdurchschnitt. Was das bedeutet, mögen zwei Zahlen erläutern. Etwa jeder zwölfte Mülheimer weist inzwischen multiresistente Keime auf. Unter unseren Patienten aber, die ja nichts anderes sind als ein Querschnitt der Bevölkerung sind, kommt es nur noch bei jedem zweitausendsten zu einer Infektion.

Wir sind dafür mehrfach ausgezeichnet worden und arbeiten daran, diese Zahlen, so gering sie auch sein mögen, weiter zu verbessern. Es ist schwierig, das zu tun, manche Fachleute sagen, es ist unmöglich. Aber wir finden, das Ziel lohnt alle Anstrengungen. Medienberichte, die  Zusammenhänge verkürzen statt sie aufzuklären, sind dabei nicht hilfreich.

Wenn Sie Fragen zum Thema haben, melden Sie sich gerne unter 0208 309-2560

Mit besten Grüßen 

Silke Sauerwein

Unternehmenskommunikation