Hygienemanagement

Der Fachbereich Hygienemanagement besteht in unserem Haus aus einer leitenden Hygienemanagerin mit zwei Hygienefachkräften, einem Krankenhaushygieniker, 18 hygienebeauftragten Ärzten und einem Team aus mehr als 34 Hygienefachkräften in der Pflege. Die gebündelten Erfahrungen und das umfassende und aktuelle Know-how sorgen dafür, dass der Hygienestandard im EKM seit Jahren auf einem anhaltend hohen Niveau liegt und das Krankenhaus im Bereich Hygiene eine Spitzenposition im Ruhrgebiet einnimmt.

Hygiene- und Gesundheitsmanagerin

Hygiene- und Gesundheitsmanagerin

Gabriele Kantor

Tel.: 0208 309-4304

Fax: 0208 309-2253

Hygiene-Strategien im EKM

Im Evangelischen Krankenhaus Mülheim gibt es eine umfassende Hygiene-Strategie, die seit Jahren erfolgreich umgesetzt wird – zur Sicherheit unserer Patienten. Die Strategie besteht aus verschiedenen Maßnahmen:

Screenings auf multiresistente Keime bei Risikopatienten

Von 20.000 Patienten jährlich im EKM gelten ca.50 Prozent als Risikopatienten. Bei diesen 10.000 Personen wird ein Test auf MRSA bzw. weitere multiresistente Erreger (MRE) wie MRGN oder VRE vorgenommen. In 2015 gab es 570 positive Befunde, das heißt die Patienten waren bereits mit multiresistenten Erregern besiedelt, als sie ins EKM kamen. In diesen Fällen wird direkt mit den so genannten Sanierungsmaßnahmen (bei MRSA-Besiedlung) begonnen. Oft hat dies einen Aufschub der eigentlich geplanten Behandlung zur Folge. Nach Abschluss der Sanierung wird der Patient erneut getestet. Erst nach dreimaligem negativem Befund gilt er als saniert.

Präventive Isolation von Risikopatienten

Im Gegensatz zu anderen Krankenhäusern isoliert das EKM Risikopatienten direkt nach Abnahme der Probe prophylaktisch. Das bedeutet, die Patienten beziehen nicht sofort ihr Zimmer auf der Station, sondern verbleiben isoliert bis das Testergebnis vorliegt. Ist das Ergebnis des Screenings negativ, wird die Isolation aufgehoben. In allen anderen Fällen wird die Isolation aufrechterhalten und mit den Sanierungsmaßnahmen begonnen. Nur so kann eine Keimübertragung auf andere Patienten wirksam vermieden werden.

Desinfektionsmittelspender an jedem Bett

Die Desinfektion der Hände ist nach wie vor eine der wirksamsten Maßnahmen gegen die Übertragung von Keimen von Mensch zu Mensch. Daher finden sich in vielen Krankenhäusern Desinfektionsmittelspender in oder vor jedem Zimmer. Das Evangelische Krankenhaus Mülheim geht noch weiter und hat seit 2015 jedes Krankenbett mit einem Spender ausgestattet. So reduzieren sich die Wege der Ärzte und Pflegekräfte bei der Händedesinfektion. Auch Patienten und ihre Angehörigen sind angehalten, sich die Hände zu desinfizieren.

Antibiotika-Leitlinien

Die Hauptursache für die Entstehung multiresistenter Keime ist der übermäßige Einsatz von Antibiotika in der Human- und Tiermedizin. Daher sind im Evangelischen Krankenhaus Dosierung, Applikation und Anwendungsdauer von Antibiotika strikt reglementiert. Diese Antibiotika-Leitlinien sind in einem kleinen Handbuch zusammengefasst, das jeder Arzt stets bei sich trägt.

Etablierung eines Antibiotic-Stewardship

Antibiotic Stewardship heißt übersetzt so viel wie Strategien zum rationalen Einsatz von Antibiotika. Dazu wird ein Team zusammengestellt, das Maßnahmen zu einem sinnvollen und restriktiven Einsatz von Antibiotika entwickelt und diese auch umsetzt. Im EKM setzt sich dieses Team aus einem Infektiologen, einem Arzt aus der Intensivmedizin, einem Internisten, einem Mikrobiologen, dem Krankenhaushygieniker und der Leitung der Krankenhausapotheke zusammen.

Regelmäßige Schulungen der Mitarbeiter

Krankenhaushygiene funktioniert nur dann, wenn alle Mitarbeiter mitmachen. Daher sind regelmäßige Hygieneschulungen verpflichtend für alle Mitarbeiter im Evangelischen Krankenhaus Mülheim. Ein Team von über 30 Hygienebeauftragten ist zudem dafür verantwortlich, dass die Hygienevorgaben auf allen Stationen eingehalten werden.