Zystische Pankreastumore

Zysten in der Bauchspeicheldrüse sind anders als in Leber und Niere selten unproblematisch. Auch wenn sie häufig Ausdruck eines gutartigen zystischen Tumors, einer sogenannten zystische Neoplasie, sind, erfordern sie eine differenzierte Abklärung und genaue Beobachtung. Denn diese gutartigen Tumore können entarten.

Martina S. hat Magenprobleme

Martina S. hat schon seit Wochen Bauchschmerzen. Nachdem eine Magenspiegelung und ein Ultraschall unauffällig ausfielen, macht ihr Hausarzt eine Computertomografie. Dabei wird eine kleine Zyste in der Bauchspeicheldrüse entdeckt. Ihr Arzt überweist Martina S. mit dem Verdacht auf eine Pseudo-Zyste an einen Spezialisten.

Sind es Pseudo-Zysten? Abklärung schafft Gewissheit. 

Pseudo-Zysten sind mit Flüssigkeit gefüllte Kammern, stellen die häufigste Veränderung der Bauchspeicheldrüse dar und bilden sich nicht selten spontan zurück. Sie entstehen nach einer akuten oder chronischen Bauchspeicheldrüsenentzündung. Aber: Daran hat Martina S. definitiv nicht gelitten. Deshalb forscht der Spezialist weiter nach. „Das ist ganz wichtig: Jede Zyste in der Bauchspeicheldrüse erfordert eine Abklärung“, sagt Professor Philip Hilgard, Chefarzt der Medizinischen Klinik für allgemeine Innere Medizin und Gastroenterologie am Evangelischen Krankenhaus Mülheim (EKM).

Chefarzt Prof. Dr. med.
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Mit Hilfe der Endosonografie, einem Ultraschall von innen, verschafft sich der Spezialist ein genaueres Bild. Er punktiert den Knoten und untersucht das entnommene Sekret. Das Ergebnis: Es handelt sich um einen zystischen Tumor. „Es ist oft so, dass diese Tumore keine Beschwerden verursachen, sondern zufällig entdeckt werden“, sagt Professor Hilgard. Sie seien wie Polypen im Darm. „Oft sind sie gutartig, aber sie wachsen. Und mit zunehmender Größe haben sie die Tendenz, zu entarten.“ Dann entsteht ein Pankreas-Karzinom, eine besonders gefährliche Art von Krebs.

Risikofaktoren

Risikofaktoren für die Entstehung zystischer Pankreastumore sollen unter anderem Rauchen und eine fett- und fleischreiche Ernährung sein. Ein erhöhtes Risiko scheint auch nach Magenentfernung, Diabetes mellitus (Zucker) oder chronischer Pankreatitis (Bauchspeicheldrüsenentzündung) zu bestehen.

Nicht immer ist eine OP erforderlich...

Gutartige Tumore in der Bauchspeicheldrüse müssen nicht zwangsläufig entfernt werden. „Bei Tumoren unter drei Zentimetern legt man erst einmal ein Beobachtungsintervall fest“, sagt Professor Hilgard. Ausnahme sind Tumore, die Hochrisiko-Kriterien erfüllen. Aus ihnen können sich in kurzer Zeit bösartige Tumore entwickeln. Das ist bei Martina S. aber nicht der Fall. Ihr Tumor ist 1,5 Zentimeter groß und zeigt keine Risikoneigung.

... häufig reicht jährliche Kontrolle

In einem Jahr will Martins S. aber wieder zur Kontrolle gehen. Ihre Bauchschmerzen hat nicht die Zyste verursacht, sondern wahrscheinlich ein Reizmagensyndrom. Nach einigen Wochen Therapie mit einem Säureblocker und pflanzlichen Medikamenten waren die Schmerzen jedenfalls wieder verschwunden.

Unsere Kliniken haben große Expertise bei Pankreas-Erkrankungen. 

In der Klinik für allgemeine Innere Medizin bieten wir Ihnen ein umfassendes Leistungsangebot der kompletten Inneren Medizin. Dabei kombinieren wir den ganzheitlichen Ansatz der allgemeinen Inneren Medizin mit modernster Diagnostik und neuesten Therapieverfahren aus speziellen Schwerpunktbereichen. mehr »

Das Ev. Krankenhaus Mülheim wurde erstmals im Jahre 2011 von der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) als Pankreaskarzinomzentrum zertifiziert. Das Zentrum ist damit eines der ersten in NRW. Ziel der Zertifizierung ist die Sicherstellung einer sehr hohen Behandlungsqualität bei Bauchspeicheldrüsenkrebs (Pankreaskarzinom), aber auch bei gutartigen Veränderungen der Bauchspeicheldrüse. mehr »

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Pankreaskrebszentren, wie am EKM, verfügen über umfangreiche Erfahrung und hohe Behandlungsqualität in Diagnostik und Therapie. Dafür werden sie von der Deutschen Krebsgesellschaft zertifiziert.

Arbeitskreis der Pankrea- tektomierten

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