Konzentrationsstörungen

Konzentrationsstörungen erkannt man an Vergesslichkeit, Leichtsinnsfehlern und Müdigkeit. Die Kinder sind leicht ablenkbar, vergessen durch die Ablenkung, was sie gerade getan haben, fangen viele Sachen an und führen wenige zu Ende.

Lisa P. geht seit vier Monaten in die 1. Klasse.

Sie ist erst kurz nach ihrer Einschulung sechs geworden. Im Kindergarten ist sie gut zurecht gekommen, aber in der Schule hat sie Probleme.

Lisa lässt sich ablenken

Die Lehrer haben bereits mit den Eltern gesprochen: Lisa P. lässt sich im Unterricht leicht ablenken, sie redet mit ihren Sitznachbarinnen und steht oft auf. Auch die Hausaufgaben erledigt sie nicht richtig. Und wenn die Eltern sich mit ihr später noch einmal hinsetzen, um die Hausaufgaben zu kontrollieren, kommt es häufig zu Streitereien.

 

Bis dahin hatte Lisa keine Probleme, sich zu konzentrieren, hat gerne gepuzzelt oder gemalt. Die Eltern wenden sich schließlich an ihren Kinderarzt. „Das ist genau richtig, denn es sollte möglichst frühzeitig geklärt werden, wie ausgeprägt die Schwierigkeiten sind, welche Ursache sie womöglich haben und ob eventuell eine primäre Aufmerksamkeitsstörung vorliegt“, sagt Melanie Busse, Ärztliche Leiterin des Sozialpädiatrischen Zentrums (SPZ) im Ev. Krankenhaus Mülheim (EKM). 

Ärztliche Leiterin

SPZ Mülheim

Dr. med.
Melanie Busse

Tel.: 0208 309-2570

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Eine primäre Aufmerksamkeitsstörung würde auch andere Lebensbereiche betreffen, nicht nur die Schule. „Die Kinder verhalten sich außerdem oft schon im Kindergartenalter auffällig, sind beispielsweise verträumt, motorisch unruhig, impulsiv.“ Bei Lisa ist das aber nicht der Fall.

Sind auch andere Lebensbereiche betroffen?

Bis dahin hatte Lisa keine Probleme, sich zu konzentrieren, hat gerne gepuzzelt oder gemalt. Die Eltern wenden sich schließlich an ihren Kinderarzt. „Das ist genau richtig, denn es sollte möglichst frühzeitig geklärt werden, wie ausgeprägt die Schwierigkeiten sind, welche Ursache sie womöglich haben und ob eventuell eine primäre Aufmerksamkeitsstörung vorliegt“, sagt Melanie Busse, Ärztliche Leiterin des Sozialpädiatrischen Zentrums (SPZ) im Ev. Krankenhaus Mülheim (EKM). Eine primäre Aufmerksamkeitsstörung würde auch andere Lebensbereiche betreffen, nicht nur die Schule.

 „Die Kinder verhalten sich außerdem oft schon im Kindergartenalter auffällig, sind beispielsweise verträumt, motorisch unruhig, impulsiv.“ Bei Lisa ist das aber nicht der Fall.

Der Kinderarzt überweist Lisa P. an das SPZ. Die Eltern sind davon nicht begeistert. „Was soll unser Kind denn da?“, denken sie. Melanie Busse kennt diese Vorbehalte. „Es gibt eine gewisse Hemmschwelle“, weiß sie. „Viele verbinden das SPZ direkt mit ausgeprägten, schwerwiegenden Störungen bei ihrem Kind, aufwendigen Testungen und einer medikamentösen Behandlung. Aber wir schauen erst einmal genau hin und entscheiden dann, wie wir dem Kind helfen können.“ 

Die Anamnese bringt Klarheit 

Nach einer genauen Anamnese und einer ergotherapeutischen Mitbegutachtung ist sich das Team sicher: Lisa P. hat keine primäre Aufmerksamkeitsstörung, aber Probleme sich zu konzentrieren. „Das kann unterschiedliche Ursachen haben“, sagt Melanie Busse. „Die Einschulung ist für Kinder eine große Umstellung, mit der manche Kinder besser zurecht kommen als andere.“ Das verstehen die Eltern gut – sie haben lange überlegt, ob ihre Lisa schon schulreif ist.

   

Die Ergotherapeutin des SPZ hat bei ihrer Untersuchung der kleinen Lisa außerdem bemerkt, dass Lisa P. mit der Stifthaltung Probleme hat. „Solche vermeintlichen Kleinigkeiten können schnell dazu führen, dass die Kinder leichter abgelenkt sind“, sagt Melanie Busse. „Mit Hilfe einer Ergotherapie  können sie ihre Stifthaltung sowie ihre Ausdauer verbessern und reduzieren ihre Ablenkbarkeit – oft braucht es dann keine weiteren Behandlungen.“ Lisa P. erlernt zusätzlich mit einem speziellen Gruppenkonzentrationstraining spielerisch Arbeitsverhalten und Strategien, die ihr konzentriertes und selbstständiges Arbeiten erleichtern.

Lisa P. hat dieses Training in Zusammenhang mit der Ergotherapie geholfen. Sie braucht keine weitere Unterstützung und kommt in der Schule inzwischen gut klar. 

Konzentrationstest

Endlosgeschichte Ein Konzentrationsspiel für die ganze Familie: Eine endlose soll Geschichte erzählt werden, wobei jeder Teilnehmer ein Wort nennt, das zum vorherigen passt und einen korrekten Satzbau ermöglicht. Die vorher genannten Wörter müssen vom jeweiligen Teilnehmer für den eigenen Satz ebenfalls genannt werden. Beispiel:

• Vater: „Du“
• Mutter: „Du hast“
• Kim: „Du hast Nudeln“
• Lena: „Du hast Nudeln im“

Kinder haben viel Spaß beim Kreieren einer lustigen Geschichte, ohne dass ihnen bewusst ist, dass es sich um eine effektive Konzentrationsübung handelt.

Infos im Web