Schaufensterkrankheit

An dieser Stelle stellen wir Themen aus dem Krankenhaus- und Patientenalltag vor. Mit fiktiven Patientengeschichten und für den Laien verständlich geschrieben erklären unsere Chefärzte, was genau ein Reizmagen ist oder warum es wichtig ist, Rollatoren richtig einzustellen. Die Texte dieser Serie wurden auch in der Mülheimer Woche veröffentlicht. 

Emil S. läuft wieder gern

Kennen Sie das auch?

Der Rentner Emil S. ist gerne zu Fuß unterwegs. Immer öfter bekommt er dabei aber Krämpfe in seiner linken Wade. Sie sind so stark, dass er kurz stehen bleiben muss, bis die Schmerzen abebben. Der 65-Jährige versucht die Krämpfe mit Magnesiumtabletten in den Griff zu bekommen – aber es wird nicht besser. Im Gegenteil: Die Strecken, die er ohne Schmerzen zurücklegen kann, werden immer kürzer.

   
Die Ursache für diese Krämpfe ist kein Magnesiummangel, sagt Privatdozent Dr. Alexander Stehr, Chefarzt der Gefäßchirurgischen Klinik am Evangelischen Krankenhaus Mülheim (EKM). Der Rentner leidet an der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit (pAVK), besser bekannt als Schaufensterkrankheit. Sie betrifft vor allem die Beingefäße und heißt so, weil Betroffene – wie bei einem Schaufensterbummel – beim Gehen oft Pausen einlegen müssen.

   

Chefarzt u. Leiter
Gefäßzentrum Mülheim
PD. Dr. med. 
Alexander Stehr 

Tel.: 0208 309-2440

Fax: 0208 309-2443

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Plaque ist das Problem

„Unbehandelt kann die Krankheit im schlimmsten Fall zum Verlust eines Beins führen“, sagt Dr. Stehr. Denn das Gewebe wird nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff und Blut versorgt. Grund dafür sind Plaqueablagerungen in den Arterien, die sogenannte Arteriosklerose. Sie beeinträchtigt den Blutfluss. Dies kann im schlimmsten Fall zum vollständigen Verschluss der Arterie führen.

pAVK muss behandelt werden

Bei Emil S. befindet sich die Krankheit im zweiten Stadium. Er hat Schmerzen, wenn er das Bein belastet. „Schreitet die Krankheit weiter fort, haben die Patienten auch ohne Belastungen Schmerzen“, beschreibt Dr. Stehr das dritte Stadium. Im vierten Stadium treten Wunden an den Zehen, Füßen oder Unterschenkeln auf. 

Ab zum Fach- oder Hausarzt

Soweit kommt es bei Emil S. nicht: Er geht zu seinem Hausarzt, als er schmerzfrei nur noch 100 Meter gehen kann. Mit einer Ultraschalluntersuchung stellt dieser fest, dass die Strömungsgeschwindigkeit des Blutes nicht gut ist. 

Der Gefäßchirurg hilft weiter

Er überweist ihn an einen Gefäßchirurgen. In frühen Stadien kann ein konsequentes Gehtraining die Symptome lindern, außerdem können Medikamente das Blut „dünn“ halten, sagt Dr. Stehr. 
Bei Emil S. reicht das nicht aus. Er muss operiert werden. „Dabei wird das erkrankte Stück der Arterie durch eine andere körpereigene Vene ersetzt“, erläutert Dr. Stehr den Eingriff. Das Ergebnis: Emil S. ist wieder viel zu Fuß unterwegs, ganz ohne Schmerzen. Und er achtet darauf, so zu leben, dass sich seine Gefäße nicht wieder verengen: Er raucht nicht und ernährt sich gesund.

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Weitere Geschichten aus dem Krankenhausalltag finden Sie hier.
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Risikofaktoren

• Rauchen
• Zuckerkrankheit   
• Bluthochdruck 
• Fettstoffwechselstörung
• Familienanamnese

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