Parkinson

Parkinson (auch Morbus Parkinson oder Schüttellähmung) ist eine der häufigsten Erkrankungen des zentralen Nervensystemsim bei Menschen im höheren Lebensalter. Die meisten Betroffenen erkranken zwischen dem 50. und 79. Lebensjahr.

Horst Z. macht seiner Frau Sorgen

Erst ist es Gerda Z. nicht aufgefallen. Ihr Mann Horst hatte starke Schulter- und Nackenschmerzen. Und wenn sie ihn darauf ansprach, wie gut ihre Rosen dufteten, erwiderte er nichts. Erst als sie bemerkt, dass ihr Mann dauernd an einer Hand Daumen und Zeigefinger aneinander reibt, beginnt sie, sich Sorgen zu machen. 

Und ihr fallen weitere Veränderungen auf: Horst Z. war früher viel mit seiner Frau unterwegs, aber jetzt ist er nicht mehr gut zu Fuß. Der 76-Jährige macht sehr kleine Schritte, geht gebeugt und unsicher. Sein Arm schwingt beim Gehen weniger mit als sonst. „Das alles sind klassische Symptome für Parkinson“, sagt Christian Triebel, Chefarzt der Medizinischen Klinik für Geriatrie und Neurogeriatrie des Evangelischen Krankenhauses Mülheim (EKM). „Die Geldzähl-Bewegung mit der Hand, wenn der Betroffene sonst ruhig ist, ist ein Ruhe-Tremor. Die Schwierigkeiten bei Bewegungen nennen Ärzte Bradykinese.“ 

   

Chefarzt

Christian Triebel

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Ein weiteres Symptom ist eine Steifheit der Muskeln, der sogenannte Rigor. Davon sind oft zuerst die Nacken- und Schultermuskeln betroffen, so wie bei Horst Z.

 

Die Parkinson-Krankheit, auch Morbus Parkinson genannt, ist Erkrankungen des Nervensystems und beginnt schleichend. „Die Ursache ist eine Degeneration von Nervenzellen in der schwarzen Substanz in einem Areal im Mittelhirn“, sagt Triebel. Diese schwarze Substanz, auch Substantia nigra genannt, enthält Zellen, die den Botenstoff Dopamin herstellen. Der sorgt dafür, dass die Informationsübertragung zwischen den Gehirnzellen funktioniert. Verringert sich die schwarze Substanz, wird weniger Dopamin produziert und dadurch treten unter anderem die Verschlechterungen der Beweglichkeit auf. „Erst wenn bereits die Hälfte der schwarzen Substanz untergegangen ist, zeigen sich Symptome“, sagt Triebel. 

 

Horst Z. wird von seinem Arzt gründlich untersucht. Er erhält ein Medikament, das den Botenstoff Dopamin ersetzt. „Wichtig ist, dass die Patienten diese Präparate sehr genau einnehmen, damit sie optimal wirken“, betont Triebel. „Wir beginnen in der Regel niedrigdosiert und dann passen wir die Dosierung individuell an.“ Das Ziel ist eine möglichst gute Beweglichkeit bei möglichst geringen Nebenwirkungen der Betroffenen zu erreichen.

 

Bei Horst Z. wirken die Medikamente gut. Er hat seinen Handy-Wecker so eingestellt, dass er die Einnahme nicht vergisst. Und er ist in enger Abstimmung mit seinem Arzt, denn die Dosierung des Medikaments muss im Verlauf immer wieder neu angepasst werden. „Die Medikamente können die Symptome der Krankheit lindern, sie können sie aber nicht heilen“, sagt Triebel. Dennoch können viele Betroffene in der Regel jahrelang ihr Leben wie gewohnt fortführen. Horst Z. macht auf Anraten seines Arztes viel Sport. „Das ist wichtig, um langfristig beweglich und selbstständig zu bleiben“, sagt Triebel. „Bei passivem, bewegungsarmem Lebensstil steigt das Risiko von Behinderung und Immobilität im Langzeitverlauf.“

   

Unsere Kliniken sind auf ältere Patienten eingestellt. 

Die Klinik dient der stationären medizinischen Versorgung von Patienten, die in der Regel 70 Jahre und älter sind. Weil Patienten in diesem Alter oft an mehreren Erkrankungen gleichzeitig leiden (Multimorbidität), besteht hier ein besonderer Behandlungsbedarf. Mehr »