Diabetes Typ II

An dieser Stelle stellen wir Themen aus dem Krankenhaus- und Patientenalltag vor. Mit fiktiven Patientengeschichten und für den Laien verständlich geschrieben erklären unsere Chefärzte, was genau ein Reizmagen ist oder warum es wichtig ist, Rollatoren richtig einzustellen. Die Texte dieser Serie wurden auch in der Mülheimer Woche veröffentlicht.

Georg P. hat keine Zeit für so was. 

Er ist viel unterwegs und selten krank. Aber in den vergangenen Monaten war er oft müde und schlapp, mehr als üblich. Sein Bruder drängt ihn, zum Arzt zu gehen. Denn ihre Eltern litten beide unter Diabetes und er kennt die Anzeichen.

 

Also geht Georg P. unter Murren zu seinem Hausarzt. Dort war er schon seit Jahren nicht mehr. Der Hausarzt misst nach einem Gespräch seinen Blutzuckerwert. Er liegt bei über 500 mg/dl – normal ist ein Wert zwischen 70 und 140. Der Arzt überweist Georg P. ins Krankenhaus. Dort werden weitere Tests durchgeführt, u. a. wird der Blutzuckerlangzeitwert (HbA¬1C) gemessen. Normalerweise liegt der bei 4,5 bis 6,5 % – bei Georg P. sind es 14 %. Er leidet an Diabetes mellitus Typ II. „In Deutschland sind etwa 6,7 Millionen Menschen an Diabetes mellitus erkrankt – und viele von ihnen wissen es nicht“, sagt Prof. Dr. Philip Hilgard, Chefarzt der Medizinischen Klinik für allgemeine Innere Medizin und Gastroenterologie am Evangelischen Krankenhaus Mülheim (EKM). „Denn die Krankheit entwickelt sich schleichend und die Symptome sind nicht schmerzhaft.“

Chefarzt Prof. Dr. med.
Philip Hilgard
Tel.: 0208 309-2600
Fax: 0208 309-2628
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Diabetesberaterin DDG
Tanja Bottländer
Tel.: 0208 309-4477
Fax: 0208 309-3101
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Im Gespräch mit den Diabetesberatern im Krankenhaus sieht Georg P. rückblickend die Anzeichen. Neben der Müdigkeit hat er auch sehr viel Durst gehabt und manchmal verschwommen gesehen. Aber für all das hatte er Erklärungen: das heiße Wetter, die viele Arbeit, Stress. 

Die Diagnose erschüttert ihn.

„Ich will nicht mein Leben lang Insulin spritzen“, sagt er. Die Diabetesberater kennen diese Ängste – und wissen auch, dass „Insulin keine Einbahnstraße ist“, wie Tanja Bottländer, Diabetesberaterin am EKM, sagt. Georg P. wird im Krankenhaus eingestellt, erhält neben einem Langzeitinsulin auch orale Antidiabetika. „Jeder Patient wird individuell eingestellt. Außerdem erhalten alle Patienten eine erste Schulung, wie sie mit den Blutzuckermessgeräten und den Insulinspritzen  umgehen und was sie bei Unterzuckerung tun müssen“, sagt Bottländer. 

 

Mit Georg P. spricht die Beraterin auch über seine Ernährung. „Zuckerhaltige Getränke wie Cola oder Eistee und Fast Food sorgen für hohe Blutzuckerwerte und sollten besser vermieden werden.“ Sie empfiehlt Georg P. einen niedergelassenen Diabetologen, bei dem er eine intensivere Schulung über acht Wochen macht. „Denn viele Fragen ergeben sich erst im Alltag, nach dem Krankenhausaufenthalt.“ 

 

Georg P. schafft es, sein Leben umzustellen. Er ernährt sich gesünder, geht regelmäßig schwimmen und joggen und nimmt ab. Nach sechs Monaten kann er das Insulin absetzen und nimmt nur noch die Tabletten, seine Werte sind im normalen Bereich. „Wichtig ist, dass er alle drei Monate zur Kontrolle zu seinem Diabetologen geht. Denn der Diabetes ist eine chronische Erkrankung, die nicht verschwindet, sondern beobachtet werden muss“, sagt Prof. Hilgard. „Wird sie zu lange nicht behandelt, können die Folgen schwerwiegend sein – Nierenschäden, Nervenschädigungen, Netzhautablösungen im Auge und ein erhöhtes Risiko für Schlaganfälle und Herzinfarkte.“

Unsere Klinik hat große Expertise bei Diabetes-Erkrankungen. 

In der Klinik für allgemeine Innere Medizin bieten wir Ihnen ein umfassendes Leistungsangebot der kompletten Inneren Medizin. Dabei kombinieren wir den ganzheitlichen Ansatz der allgemeinen Inneren Medizin mit modernster Diagnostik und neuesten Therapieverfahren aus speziellen Schwerpunktbereichen. mehr »

Weitere Hilfe

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Deutsche Diabetes-Hilfe

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