Arztgespräche

Altersercheinung oder Symptom einer Krankheit? Häufig werden bei Senioren gesundheitliche Probleme zu schnell abgetan. Dabei können ganz unscheinbare Dinge Hinweis für eine Erkrankung sein, die behandelbar ist.

Was ist mit Opa los?

„Irgendetwas ist doch komisch mit Opa“, denkt Jens, als er seinen Großvater Walter N. besucht. „Irgendetwas an seinem Gang ist anders…“ Als er seinen Opa darauf anspricht, reagiert der unwirsch. Alles gut, die Standard-Antwort. Aber Jens ist auch schon vor Wochen aufgefallen, dass sein Opa vergesslich wird. Er drängt auf einen Arztbesuch. „So ein Quatsch“, denkt Walter N. Aber seinem Enkel zuliebe geht er trotzdem hin.

Walter N. spricht mit seinem Arzt

Beim Arzt erzählt er von den Beobachtungen seines Enkels und sagt gleich hinterher: „Aber das ist ja normal in meinem Alter.“ Das sieht der Arzt anders. Denn auf Nachfragen stellt sich heraus, dass Walter N. neben dem veränderten Gang und der Vergesslichkeit seit einiger Zeit auch Probleme mit Inkontinenz hat. Für sich genommen erscheinen diese Beschwerden vielleicht harmlos und werden dem Alter zugeschrieben, so wie Walter N. es tut.

Unterschiedliche Symptome können gemeinsame Urschache haben   

„In Kombination aber können sie auf eine schwere Krankheit hinweisen“, erklärt Christian Triebel, Chefarzt der Medizinischen Klinik für Geriatrie und Neurogeriatrie des Ev. Krankenhauses Mülheim (EKM). Diese Dreierkombination von Gangstörung, Vergesslichkeit und Inkontinenz, genannt Hakim-Trias, kann auf einen inneren sogenannten inneren Wasserkopf hinweisen.

   

Chefarzt

Christian Triebel

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Der medizinische Fachausdruck dafür ist Normaldruckhydrozephalus. Dabei ist die Menge des Hirnwassers erhöht und dadurch wird dauerhaft das Hirngewebe geschädigt. Wird diese Krankheit nicht erkannt und behandelt, kann sie schwere Folgen haben: Die Gangstörung kann zur Immobilität führen, die Gedächtnisstörung zur manifesten Demenz.

Auch vermeintliche Kleinigkeiten können wichtig sein

Darum ist es wichtig, dem Arzt alle Symptome genau zu beschreiben. Christian Triebel weiß, dass manche Patienten beim Gespräch mit dem Arzt vergessen, die eine oder andere Beschwerde zu erwähnen; aus Aufregung, oder weil sie ihr keine große Bedeutung zumessen. 

Eine Liste kann helfen

Der Chefarzt rät, sich vor dem Arztbesuch hinzusetzen und in Ruhe zu überlegen: Welche Beschwerden habe ich und seit wann? Diese Symptome können Patienten auf einer Liste sammeln, egal, für wie wichtig oder unwichtig sie diese halten. Und sie sollten auch notieren, was anderen an ihnen aufgefallen ist. „Man hat dabei ja nichts zu verlieren“, sagt Christian Triebel. Diese Liste können die Patienten dann mit dem Arzt besprechen, so dass dieser einen guten Überblick über die Beschwerden bekommt. Im Fall von Walter N. kann eine Computertomografie (CT) klären, ob es sich um einen inneren Wasserkopf handelt oder nicht. Wird die Krankheit früh erkannt, ist sie gut behandelbar. Oft wird sie jedoch mit anderen Krankheiten verwechselt oder nicht erkannt.

Alter allein ist kein Grund für Krankheitsbeschwerden

„Ältere Menschen müssen nicht mit ihren Beschwerden leben, nur weil sie alt sind. Oft können wir helfen. Aber die Patienten müssen offen über jede Kleinigkeit mit uns sprechen, egal wie unwichtig sie ihnen erscheint. Denn diese vermeintlichen Kleinigkeiten können uns wichtige Hinweise geben“, erklärt Chefarzt Triebel.

Unsere Kliniken sind auf ältere Patienten eingestellt. 

Die Klinik dient der stationären medizinischen Versorgung von Patienten, die in der Regel 70 Jahre und älter sind. Weil Patienten in diesem Alter oft an mehreren Erkrankungen gleichzeitig leiden (Multimorbidität), besteht hier ein besonderer Behandlungsbedarf. Mehr »

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Das Endoprothetik-Zentrum ist der Ansprechpartner bei künstlichem Gelenkersatz. Neben der qualitativ hochwertigen medizinischen Versorgung spielt auch die vorbildliche Hygiene bei der Behandlungsqualität eine große Rolle. mehr »

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